Ernst Ludwig Kirchner – Vor der Kunst die Architektur

Einblicke in das unbekannte baukünstlerische Werk des weltberühmten Expressionisten

Ausstellung bis 13. Mai 2023


Im Rahmen der Ausstellung des Baukunstarchiv NRW in Kooperation mit der Architektenkammer Sachsen und der Galerie Henze & Ketterer, Riehen/Basel und Wichtrach/Bern laden wir recht herzlich ein: 

Midissage am 25. April, 19:00 Uhr

PROGRAMM
 

Führungen mit dem Kurator


am 22. April, 14:00 Uhr für Kinder und Erwachsene und 

am 13. Mai, 14:00 Uhr für Erwachsene

 

ANMELDUNG JEWEILS ERBETEN
anmeldung©zfbk.de
 

ORT UND ÖFFNUNGSZEITEN
ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast Dresden, 
Schloßstraße 2, Eingang über Galeriestraße
Dienstag bis Samstag 13:00–18:00 Uhr (an Feiertagen geschlossen), Eintritt frei

 

Ernst Ludwig Kirchner — mit diesem Namen verbinden sich zuallererst ausdrucksstarke, farbintensive Gemälde und Zeichnungen. Als expressionistischer Künstler weltweit bekannt geworden, umfasst sein Lebensweg aber auch eine andere Phase: sein Studium der Architektur. Die Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner — Vor der Kunst die Architektur“ widmet sich dieser frühen und vielfach noch unbekannten Episode des expressionistischen Künstlers — der Zeit vor der Kunst. Das Zentrum für Baukultur Sachsen präsentiert in einer umfangreichen Werkschau des Baukunstarchivs NRW Originalarbeiten, die Kirchner während seines Studiums an der Königlich Technischen Hochschule Dresden geschaffen hat, und stellt damit den Künstler Ernst Ludwig Kirchner als jungen Architekten auf eindrückliche Weise vor.

In Aschaffenburg geboren, studierte Kirchner gemeinsam mit seinen Freunden und den späteren „Brücke“-Künstlern Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff von 1901 bis 1905 in Dresden und ein Semester in München Architektur. In dieser Zeit entstand ein Konvolut an Skizzen und Zeichnungen, die sich zwischen Historismus, Jugendstil und dem Reformstil der frühen Moderne bewegen. 67 seiner, über zwei Weltkriege hinweg geretteten, 95 Studienarbeiten werden nun in Dresden zu sehen sein. Sie umfassen neben klassischen Architekturdarstellungen in Grundrissen, Ansichten, Schnitten und Perspektiven auch aufwendige Innenraumgestaltungen mit Möbeln, Lampen und Wandgestaltungen.

Zu den bearbeiteten Bauaufgaben zählen Wohnhäuser, Ateliers, Hotels und Museen. In seiner Diplomarbeit entwickelte Kirchner den Entwurf einer monumentalen Friedhofsanlage, mit der er sein Studium der Architektur erfolgreich abschloss. Im Vergleich etwa mit den repräsentativen und opulenten Entwürfen an der Pariser École des Beaux- Arts wird deutlich, wie sehr die Architekturausbildung in Deutschland alltägliche Bauaufgaben und eine von der englischen Arts and Crafts-Bewegung beeinflusste Kultur des Wohnens in den Mittelpunkt stellte.

In den drei Stationen der Ausstellungs-Tournee wird das Thema der Architekturzeichnungen Kirchners auf differenzierte Weise betrachtet. Im Baukunstarchiv NRW wurde als erste Station die Nachkriegsrezeption Kirchners anhand der Ausstellungs- und Sammlungsgeschichte des ehemaligen Museums am Ostwall präsentiert. Im Rahmen der weiteren Stationen im Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast in Dresden wie auch im Kirchnerhaus Museum Aschaffenburg werden die Verbindung von Kunst und Architektur während seines Studiums und die Prägungen in seiner Geburtsstadt thematisiert.


Begleitend zur Ausstellung ist im Verlag – Kettler in Dortmund ein Ausstellungkatalog erschienen:
https://www.verlag-kettler.de/de/buecher/ernst-ludwig-kirchner-vor-der-kunst-die-architektur/


Kurator und Ausstellungsszenograf der Ausstellung: 
Christos Stremmenos, Baukunstarchiv NRW

 

Wir danken der Sachsen Energie für die freundliche Unterstützung der Ausstellung in Dresden.