Wir leben in einer Zeit der Krisen und Umbrüche, in der viele vermeintliche Gewissheiten durch Unsicherheiten, schnelle Veränderungen und Zukunftsängste abgelöst werden.
Die bereits disruptiv wirkende Corona-Pandemie wurde in 2022 als alles beherrschendes Thema vom Angriffskrieg gegen die Ukraine abgelöst, dessen politische und wirtschaftliche Folgen sich als viel weitreichender erweisen, als viele sich im Vorfeld vorstellen konnten – und über allem schwebt das Damoklesschwert des von uns selbst verursachten Klimawandels. Der vergangene Sommer mit seinen Hitzeperioden, großflächiger Dürre und Waldbränden nicht nur in der Ferne, sondern auch »vor unserer Haustür« in der Sächsischen Schweiz sollte auch bisherige Zweifler von der Dringlichkeit des Klimaschutzes überzeugt haben. Also Krise und Niedergang überall?
Nun, die meisten Menschen verfügen über eine erstaunliche Resilienz – nach einer ersten Schockphase lernen wir den Umgang mit der Krise, stellen uns auf geänderte Bedingungen ein und der Wille zur Gestaltung des eigenen Lebens (in jeder Hinsicht) gewinnt wieder die Oberhand. Es scheint fast so, als sei der Wille etwas zum Guten zu verändern, zum (Auf-)Bauen, Gestalten und Verbessern in unserem Genom verankert.
Und natürlich haben auch im vergangenen Krisenjahr Bauherr:innen, Investor:innen und die von ihnen beauftragten Architekt:innen aller Fachrichtungen mit genügend Optimismus in die Zukunft geblickt, um Bauprojekte trotz aller Schwierigkeiten anzugehen und erfolgreich zu Ende zu führen.
Dabei ist jede neue stadtplanerische Platzgestaltung, jeder gelungene Neubau, jede geglückte Sanierung und jeder gut gestaltete Innenraum ein Zuwachs an Lebensqualität für seine Nutzer:innen und damit gleichzeitig ein Statement gegen Krise, Niedergang und Pessimismus. Und die Wichtigkeit der von den Landschaftsarchitekt:innen seit Jahren propagierten Themen »mehr Grün in die Städte«, reduzierte Versiegelung, Verbesserung des Wasserhaushalts und Förderung der Artenvielfalt liegt angesichts der Erfahrungen des vergangenen Hitzesommers auf der Hand.
Der vorliegende Kalender legt bildlich Zeugnis davon ab, welche Leistungen und Beiträge unsere sächsischen Kolleginnen und Kollegen aus Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung in letzter Zeit für die Baukultur erbracht und gleichzeitig allen Krisen entgegengesetzt haben – ein Grund zur Hoffnung, finde ich.
Mut und Optimismus für 2023 wünscht
Andreas Wohlfarth
Freier Architekt
Präsident der Architektenkammer Sachsen
Bestellung und Verkauf
Der Kalender 2023 ist ausverkauft.