Vom 7. bis 31. März 2023 ist die Wanderausstellung zum 2022 vergebenen Staatspreis im Rathaus Zwickau zu sehen.
Für den 15. März, 18:30 Uhr laden die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen zusammen mit der Stadtverwaltung Zwickau zu einem öffentlichen Ausstellungsrundgang und im Anschluss zum Austausch mit Getränken und Snacks ein. Hier finden Sie die Einladungskarte zur Ausstellung.
Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung lobt den Sächsischen Staatspreis für Baukultur alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen aus. Im vergangenen Jahr ging der Preis nach Grimma. Aus 73 eingereichten Beiträgen entschied sich die Jury für die »Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde«. Neben dem Preisträger präsentiert die Ausstellung die Wettbewerbsbeiträge, die das Preisgericht für eine Anerkennung ausgewählt hatte, zum Beispiel die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau oder das kooperative Wohnprojekt Ourhaus im Leipziger Westen. Auch die beiden Prämierungen »Engere Wahl« sowie alle weiteren eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden auf den Ausstellungswänden vorgestellt. Der Staatspreis stand unter dem Motto »Orte des Miteinanders – Lebendig und verbindend« und hatte so viele Einreichungen wie noch nie.
Das Preisgericht begründet seine Entscheidung wie folgt: »Von dem Jahrhunderthochwasser 2002 waren große Teile der Grimmaer Altstadt betroffen. Die immensen Schäden führten zu dem Entschluss, die Stadt durch eine Schutzanlage vor künftigen Fluten der Mulde zu bewahren. Dies erforderte aufgrund der Lage in einem engen Tal umfangreiche Ingenieurbauwerke, die den zerstörerischen Kräften des Wassers widerstehen können. Das Projekt ‚Hochwasserschutzanlage für Grimma an der Mulde‘ erhält den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022, weil es in außergewöhnlicher und beispielhafter Weise zeigt, wie eine solche standortbedingte Komplexität durch behutsame integrierte Planung angegangen werden kann. Der Hochwasserschutz wird durch eine massive Schutzmauer und weitere technische Anlagen sichergestellt. Ein wesentlicher Punkt ist die Schaffung vielfältiger, qualitätsvoller öffentlicher Freiräume in einem Projekt, das zunächst vor allem der Lösung technischer und ökologischer Probleme dienen sollte. Die Hochwasserschutzanlage in Grimma macht deutlich, welche prägende und positive Rolle Architektur und Ingenieurbau bei der Erhaltung, Umwandlung und Schaffung von öffentlichen Räumen spielen können.«
Der Staatspreis ist mit insgesamt 30 000 Euro dotiert. Ein Preisgeld in Höhe von je 10 000 Euro erhalten zu gleichen Teilen der Bauherr, die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (Betrieb Elbaue/Mulde/Untere Weiße Elster) und der Entwurfsverfasser, die Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden unter Leitung von Herrn Prof. Thomas Will.
Das Preisgericht hat darüber hinaus vier weitere Wettbewerbsbeiträge für eine Anerkennung ausgewählt. Mit je 2 500 Euro wurden heute ausgezeichnet:
Skateanlage Parkallee Leipzig-Grünau (Bauherr: Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig, Entwurfsverfasser: GFSL clausen landschaftsarchitekten),
Kirche Canitz (Bauherr: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Oschatzer Land, Entwurfsverfasser: Peter Zirkel Architekten),
Kegelbahn Wülknitz (Bauherr: Gemeinde Wülknitz, Entwurfsverfasser: KO/OK Architektur BDA) und
Ourhaus – Kooperatives Wohnprojekt im Leipziger Westen (Bauherr: OurHaus eG, Entwurfsverfasser: Dix Tannhäuser GbR Architektur und Gestaltung).
Die Prämierung »Engere Wahl« erhalten die Beiträge »Kulturforum Synagoge Görlitz« und »Ausbau der Trinitatiskirche Dresden zur Jugendkirche«.
Insgesamt kamen 18 Einreichungen in die Endauswahl des Preisgerichts. Diese Projekte, einschließlich der prämierten Bauwerke, können ab sofort in einer Ausstellung besichtigt werden, die im sächsischen Zentrum für Baukultur (ZfBK) im Dresdner Kulturpalast gezeigt wird.