Ausstellungsarchiv

Baukultur

Walter Köckeritz

IDEEN – BAUTEN – ZEICHNUNGEN

Ausstellung vom 4. Mai bis 16. Juni 2023
im Haus der Architekten

Nach Abschluss meiner Studien- und Assistentenzeit an der TU Dresden konnte ich am Institut für Kulturbauten in einem versierten Kollegenkreis am Wiederaufbau der Semperoper und an Planungen für das Dresdner Schloss mitwirken und auf dem Gebiet der Museumsplanung Grundlagenforschung betreiben. In der stagnierenden Wirtschaft der letzten DDR-Jahre verschwanden viele Pläne in der Schublade, aber Oper und Schloss konnten realisiert bzw. in Angriff genommen werden. Dieser Erfolg ermutigte schließlich Dieter Schölzel und mich, mit einem zunächst kleinen Kreis engagierter Dresdner in den Umbrüchen der Jahre 1989/1990 den Wiederaufbau der Frauenkirche auf den Weg zu bringen. Parallel dazu war mir nach einem Wettbewerbserfolg von 1981 die Planung für das Schlossbergmuseum in Karl-Marx-Stadt übertragen worden, was dann auch die Grundlage für die Gründung eines eigenen Büros im Jahre 1990 schuf. Zu DDR-Zeiten war meine Beteiligung an dem Entwurf des Schillermuseums in Weimar, der Domschatzkammer in Bautzen und der Sakristeikapelle in der St. Hedwigs-Kathedrale in Berlin ein wichtiger Meilenstein meines Schaffens. Nach der Bürogründung kamen Entwürfe für die Kunstsammlungen Chemnitz, die Burg Wildeck in Zschopau und die Technischen Sammlungen in Dresden hinzu.

An der TU Dresden war ich bei Prof. Wiel mit dem Entwurf von Wohnbauten befasst. Basierend auf diesem Wissen konnte ich nach 1990 eine Reihe von Aufträgen übernehmen, deren wichtigste die Sanierung der Gartenheimsiedlung in Dresden-Gruna war. Die Tätigkeit unseres Büros bewegte sich überwiegend in denkmalgeschützter Substanz; es entstanden aber auch einige Neubauten. Wir nahmen regelmäßig an Wettbewerben teil und konnten interessante Preise und Ankäufe erzielen. Unser bedeutendster Entwurf mit dem 1. Preis für das Lahmann-Sanatorium in Dresden wurde leider nicht gebaut.

Nach einer schönen Zeit gemeinsamer Arbeit mit Roland Zipp beschließe ich nun mein Wirken mit kleineren Bauaufgaben, die im Ein-Mann-Büro zu bewältigen sind.

Auch meine ehrenamtliche Tätigkeit hat mich sehr bereichert. Das erfolgreiche Engagement für die Frauenkirche in Dresden und für das Versorgungswerk der Architektenkammer Sachsen erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit.

Text: Walter Köckeritz, Ehrenmitglied AKS