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Ein Nachruf für Peter Kulka (1937–2024)

Wie kein Anderer prägte Peter Kulka die Architektur in Deutschland, insbesondere in den letzten drei Jahrzehnten in Sachsen.

Mit dem Neubau des Plenarsaales des Sächsischen Landtages bereicherte er die Dresdner Elbsilhouette mit einer transparenten Architektursprache als Symbol für den demokratischen Aufbruch. Es folgten weitere Bauten deutschlandweit und in Sachsen, wie die Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig, das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden, der Bayerische Bahnhof in Leipzig, das Residenzschloss Dresden mit der Kuppel über den Kleinen Schlosshof und Ausstellungsräumen.

Peter Kulka wurde im Juli 1937 als Sohn eines Architekten in Dresden geboren. Als Siebenjähriger erlebte er im Februar 1945 die Zerstörung der Stadt Dresden. Nach einer Maurerlehre studierte er Architektur in Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagić und arbeitete anschließend bei Hermann Henselmann an der Bauakademie in Ost-Berlin. 1965 floh er über Prag und Wien nach West-Berlin und war fortan im Büro bei Hans Scharoun tätig. Seit 1969 war er selbstständiger Architekt in einer Büropartnerschaft. 1979 gründete er sein eigenes Büro in Köln, welches er 1991 mit einem weiteren Standort in Dresden vergrößerte. Seitdem war er Mitglied der Architektenkammer Sachsen. Mit der Bürogründung in Dresden beendete er zugunsten der zahlreichen neuen baulichen Herausforderungen in Ost und West seine Professur für Konstruktives Entwerfen an der RWTH Aachen.

Am 5. Februar 2024 verstarb Peter Kulka im Alter von 86 Jahren in Dresden.

Er war ein charismatischer Architekt, der sich leidenschaftlich für architektonische Qualität einsetzte und in der öffentlichen Architekturdiskussion polarisierte. Mitarbeitenden in seinem Büro begegnete er stets auf Augenhöhe.

Dankbar blicke ich auf die gemeinsame Zeit in den 2000er Jahren in seinem Büro zurück, während der ich Peter Kulka sowohl menschlich als auch fachlich als herausragende Persönlichkeit kennenlernen durfte.

Portrait von Peter Kulka

Peter Kulka